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Die Templeton Emerging Markets Group deckt ein großes Anlageuniversum ab – Zehntausende von Unternehmen aus nahezu allen Kontinenten. Grundsätzlich sind wir Bottom-up-Anleger, doch wir behalten immer auch die größeren Zusammenhänge im Blick. In diesem Beitrag erkläre ich, was sich im Schwellenländeruniversum im dritten Quartal des Jahres abgespielt hat; um das Geschehen in einen breiteren Kontext zu stellen, berichte ich dabei auch über einige Schlüsselereignisse, Meilensteine und ältere Datenpunkte. Alles in allem entwickelten sich die Schwellenländer während des Quartals trotz einiger globaler Marktunsicherheiten stark.
Überblick über das dritte Quartal
Die globalen Aktienmärkte tendierten während des dritten Quartals aufwärts, was allgemein positiven makroökonomischen Daten und einer lockeren Geldpolitik in vielen Regionen zu verdanken war. Unsicherheit darüber, wann die US-Notenbank (Fed) ihre Zinsen anheben wird, und Sorgen im Zusammenhang mit der historischen Entscheidung Großbritanniens, die Europäische Union (EU) zu verlassen, belasteten die Stimmung am Markt jedoch zeitweilig. Allgemein betrachtet verbuchten sowohl Schwellen- als auch Industrie-Aktienmärkte Gewinne, wobei die Kursgewinne in den Schwellenmärkten insgesamt besser ausfielen als in den Industrieländern, da stärker werdende Fundamentaldaten und höhere Renditen Kapitalströme hin zu den Schwellenmärkten nach sich zogen. In US-Dollar rentierte der MSCI Emerging Markets Index mit 9,2%, während der MSCI World Index nur um 5% zulegte.[1]
Die Fed beließ ihre Zinsen bei ihrer Septembersitzung unverändert, ließ jedoch durchblicken, dass sich die Argumente für eine Zinserhöhung inzwischen verstärken. Zu den weiteren zentralen Entwicklungen zählten die Genehmigung des Shenzhen-Hong Kong Stock Connect-Programms, die Verabschiedung der Reform des Gesetzes zur Besteuerung von Waren und Dienstleistungen durch das indische Parlament und die Amtsenthebung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff. Derweil erholten sich die Rohölpreise Ende September, nachdem sich die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) auf eine Beschränkung der Fördermengen geeinigt hatte.
Die asiatischen Märkte tendierten weiter aufwärts, so dass diese Region unter den Schwellenländern die beste Performance während des Quartals erzielte. Sowohl in China als auch in Taiwan, Hongkong und Südkorea erzielten die Märkte zweistellige Zugewinne, und auch Indonesien, Thailand und Indien verbuchten Rekordergebnisse. Am schwächsten entwickelten sich die Philippinen und Malaysia, die zum Ende des Quartals in den roten Zahlen notierten. Hongkong profitierte von Nettozuflüssen durch das Aktienhandelsabkommen mit Shanghai sowie von der Stärke des Glücksspiel- sowie des Immobiliensektors. Die chinesischen Märkte verbuchten Zugewinne, da sich die makroökonomischen Daten weiter verbesserten. In Taiwan beließ die Zentralbank die Zinsen bei ihrer gegen Ende des Berichtszeitraums abgehaltenen Sitzung unverändert. In Südkorea wurden derweil die Daten zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal nach oben korrigiert.
In Lateinamerika erzielte vor allem Brasilien eine ausgezeichnete Entwicklung, da die Anleger die Amtsenthebung Rousseffs begrüßten und Michel Temer als offiziellen Präsidenten des Landes willkommen hießen. Die Schwäche des Peso und eine Straffung der Geldpolitik hatten allerdings zur Folge, dass der mexikanische Markt während des Quartals nachgab. Unsicherheit bezüglich des Friedensreferendums beschränkte die Zugewinne in Kolumbien, während niedrige Kupferpreise und eine schwache Wirtschaft die chilenische Regierung dazu veranlassten, einen restriktiven Haushalt für 2017 zu verabschieden, was sich negativ auf die Stimmung unter den Anlegern auswirkte.
Der ungarische Markt profitierte von einer Zunahme des BIP-Wachstums im zweiten Quartal sowie von niedrigen Zinsen, während eine Erholung der Ölpreise in den letzten beiden Monaten des Quartals, eine Zinssenkung und unerwartet gute Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal russischen Aktien Unterstützung boten. Aufgrund eines fehlgeschlagenen Putschversuchs, der Ausrufung eines dreimonatigen Notstands und der Schwäche der Lira blieben türkische Aktien hinter den globalen Märkten zurück.
Länder-Updates in Zahlen
Leser, die sich für die konkreten Zahlen interessieren, finden nachfolgend verschiedene länderspezifische Updates, aus denen sich die Entwicklung der wichtigsten Konjunkturindikatoren und -kennzahlen sowie Prognosen ablesen lassen.
China
Die chinesische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal etwas besser als erwartet um 6,7% im Jahresvergleich, da ein staatliches Konjunkturprogramm und ein prosperierender Immobilienmarkt die Industrietätigkeit ankurbelten und der Einzelhandelsumsatz solides Wachstum verzeichnete. Gegenüber dem Vorjahr fiel der Verbraucherpreisindex im August auf 1,3% (Juli: 1,8%), was hauptsächlich auf eine geringere Inflation bei Lebensmitteln zurückzuführen war. Auch die Produzentenpreise gingen im August zurück (-0,8% gegenüber dem Vorjahr), allerdings weniger stark als im Juli (-1,7% gegenüber dem Vorjahr). Das Wachstum der Industrieproduktion stieg im August auf ein Fünf-Monats-Hoch von 6,3% gegenüber 6,0% im Juli (jeweils im Jahresvergleich). Das Wachstum der Anlageinvestitionen in den ersten acht Monaten des Jahres 2016 stieg auf 8,1% im Vergleich zum Vorjahr, was auch dem Wachstum während der ersten sieben Monate des Jahres entsprach. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vorjahr beschleunigte sich von 10,2% im Juli auf 10,6% im August, was vor allem starken Absatzzahlen in der Automobilbranche zu verdanken war. Die Exporte sanken im August gegenüber dem Vorjahr um 2,8% auf 190,6 Mrd. US-Dollar während die Importe erstmalig seit fast zwei Jahren gegenüber dem Vorjahr anstiegen (um 1,5% auf 138,5 Mrd. US-Dollar). Hierdurch ergab sich für den Monat ein Handelsbilanzüberschuss von 52,0 Mrd. US-Dollar. Die Devisenreserven gingen im August um 15,9 Mrd. US-Dollar auf 3,2 Bio. US-Dollar zurück. Die Regierung hat dem Start des Shenzen-Hong Kong Stock Connect-Programms im August zugestimmt, welches Anlegern direkten Zugang zu den beiden Aktienmärkten ermöglichen wird.
Südkorea
Das BIP-Wachstum in Südkorea beschleunigte sich im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr auf einen korrigierten Wert von 3,3%, nachdem es im ersten Quartal noch bei 2,8% gelegen hatte. Zu den wichtigsten Wachstumsmotoren zählten der private Konsum und Investitionen. Die Bank of Korea (BoK) senkte ihre Wachstumsprognose für 2016 von 2,8% auf 2,7%. Die BoK beließ ihren Leitzins im September im dritten Monat in Folge auf seinem Rekordtief von 1,25%, um die Erholung der Wirtschaft zu unterstützen. Die Inflation blieb unter der von der BoK für 2016 angepeilten Rate von 2%. Der Verbraucherpreisindex ging im Jahresvergleich von 0,7% im Juli auf 0,4% im August zurück. Die Exporte legten im August erstmalig seit Ende 2014 zu: gegenüber dem Vorjahr erhöhten sie sich um 2,6% auf 40,1 Mrd. US-Dollar. Im Juli war im Jahresvergleich noch ein Rückgang um 10,2% verbucht worden. Auch die Importe legten zu und verbesserten sich gegenüber dem Vorjahr knapp um 0,2%. Dies stellt den ersten Anstieg seit zwei Jahren dar. Der Handelsüberschuss erhöhte sich im August auf 5,3 Mrd. US-Dollar (Vorjahresmonat: 4,3 Mrd. US-Dollar), lag jedoch niedriger als der im Juli verzeichnete korrigierte Überschuss von 7,6 Mrd. US-Dollar. Die Regierung kündigte ein zusätzliches Budget von 5,2 Mrd. US-Dollar an, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Indien
Die indische Wirtschaft wuchs in dem im Juni abgelaufenen Dreimonatszeitraum gegenüber dem Vorjahr um 7,1%. In den vorangegangenen drei Monaten hatte der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr noch 7,9% betragen. Die Hauptgründe für die Abschwächung des Wirtschaftswachstums waren eine Abkühlung des privaten Konsumwachstums und ein Rückgang der Investitionen in Anlagevermögen. Die indische Zentralbank (RBI) ließ ihren Leitzins während des Quartals unverändert bei einem Fünfjahrestief von 6,5%. Der Anstieg des Verbraucherpreisindex ging im Jahresvergleich von 6,1% im Juli auf 5,1% im August zurück und lag damit innerhalb der von der RBI vorgegebenen Zielspanne von 2-6%. Wir erwarten, dass die aktuelle Geldpolitik mittelfristig beibehalten wird, nachdem Urjit Patel, der bisherige stellvertretende Vorsitzende der RBI, zum Vorsitzenden ernannt wurde. Das Leistungsbilanzdefizit fiel von 6,1 Mrd. US-Dollar während des Vorjahreszeitraums auf 277 Mio. US-Dollar im zweiten Quartal 2016, da die vergleichsweise niedrigeren Öl- und Goldpreise ein deutlich geringeres Handelsdefizit zur Folge hatten. Premierminister Narendra Modi traf sich im September mit seinem vietnamesischen Amtskollegen Nguyen Xuan Phuc, um eine Ausweitung der bilateralen Handels- und Investitionsbeziehungen zu besprechen. Das Parlament verabschiedete im August das Gesetz zur Besteuerung von Gütern und Dienstleistungen. Die Reform wird eine landesweit standardisierte Umsatzsteuer schaffen.
Brasilien
Die Wirtschaft Brasiliens ist das neunte Quartal in Folge im dreimonatigen Zeitraum, der im Juni geendet hat, geschrumpft. Das BIP ist im zweiten Quartal um 3,8% zurückgegangen, dies ist jedoch gegenüber dem ersten Quartal, in dem es um 5,4% zurückgegangen war (jeweils im Jahresvergleich), eine Verbesserung. Die Bruttoinvestitionen fielen um 8,8% gegenüber dem Vorjahr, während die Ausgaben der privaten Haushalte um 5,0% und die staatlichen Ausgaben im zweiten Quartal um 2,2% zurückgingen. Die Zentralbank beließ den Leitzins während des Quartals auf einem Zehnjahreshoch von 14,25%. Der Verbraucherpreisindex stieg im Juli gegenüber dem Vorjahr auf 9,0% (nach 8,7% im Juni). Dieser Wert liegt weiterhin über der Zielspanne der Zentralbank von 2,5% bis 6,5%. In einem Versuch, die Wirtschaft anzukurbeln, kündigte die Regierung Privatisierungspläne an. Diese sollen die Infrastrukturentwicklung und eine Beteiligung des privaten Sektors sowie ausländischer Anleger fördern. Der Senat hat über die Absetzung von Präsidentin Rousseff aufgrund von Verstößen gegen Haushaltsgesetze abgestimmt. 61 von 81 Senatoren haben für den Antrag gestimmt und sie damit ihres Amtes enthoben. Temer ist der offizielle Präsident des Landes geworden und soll bis zum Ende 2018 im Amt bleiben.
Südafrika
Die südafrikanische Wirtschaft kehrte im zweiten Quartal zu Wachstum zurück, nachdem sie im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 0,1% nachgegeben hatte (korrigierte Daten). Das BIP wuchs in dem im Juni abgelaufenen Dreimonatszeitraum gegenüber dem Vorjahr um unerwartet starke 0,6%, was vor allem einer Erholung der Produktionstätigkeit zu verdanken war. Der Fertigungssektor legte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 3,6% zu, nachdem im ersten Quartal noch ein Rückgang um 0,9% verbucht worden war. Die südafrikanische Zentralbank beließ ihren Leitzins während des Quartals unverändert bei 7,0%, da die Inflation auf einen Tiefststand in diesem Jahr gesunken war und sich innerhalb der von der Zentralbank angestrebten Spanne von 3% bis 6% befindet. Der Verbraucherpreisindex ging im Jahresvergleich von 6,3% im Juni auf 5,9% im August zurück, da die Kosten für Elektrizität und andere Treibstoffe langsamer gestiegen sind. Die Inflation bei Lebensmitteln hat jedoch ein Siebenjahreshoch erreicht. Exporte nahmen im Juli im Jahresvergleich um 9,0% zu, während die Importe im gleichen Zeitraum um 2,4% zurückgingen (ebenfalls im Jahresvergleich), was einen Handelsbilanzüberschuss von 359 Mio. US-Dollar zur Folge hatte. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze sank im Juli auf unerwartet schwache 0,8%, nachdem im Juni noch ein Anstieg von 1,4% erzielt worden war (jeweils im Jahresvergleich). Präsident Jacob Zuma sprach mit dem indischen Premierminister Modi bei einem Besuch im Juli über verschiedenste Themen, einschließlich Wirtschaft und Verteidigung.
Russland
Russlands BIP ist im zweiten Quartal um 0,6% (im Jahresvergleich) geschrumpft, was die Erwartungen übertrifft. Dies ist die beste Entwicklung der Wirtschaft innerhalb der letzten 18 Monate gegenüber einem negativen Wachstum von -1,2% im ersten Quartal (im Jahresvergleich). Höhere Ölpreise haben die bessere Performance gestützt. Das Ministerium für Wirtschaft und Handel rechnet damit, dass das BIP 2016 um 0,2% schrumpfen wird. Im Vergleich dazu schrumpfte die Wirtschaft 2015 um 3,7%. Die Zentralbank senkte ihren Leitzins im September aufgrund verbesserter Inflationserwartungen um 50 Basispunkte (0,5%) auf 10,0%. Der Verbraucherpreisindex ging im Jahresvergleich von 7,2% im Juli auf 6,9% im August zurück. Im September 2015 hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr noch 15,7% betragen. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg im August auf 50,8 (Juli: 49,5). Werte über 50 deuten auf einen Anstieg des Produktionsvolumens im verarbeitenden Gewerbe hin, während Werte unter 50 auf einen Rückgang schließen lassen. Im Bestreben, die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen wiederherzustellen, hat sich der russische Präsident Vladimir Putin im August mit seinem türkischen Pendant Recep Tayyip Erdogan in St. Petersburg getroffen. Die Regierungspartei Einiges Russland konnte bei den im September abgehaltenen Parlamentswahlen eine verfassungsmäßige Mehrheit erringen und sich 343 der 450 Sitze der Staatsduma sichern.
Türkei
In der Türkei fiel das BIP-Wachstum gegenüber dem Vorjahr im zweiten Quartal 2016 auf 3,1%, nachdem es im ersten Quartal noch bei 4,7% (korrigierte Werte) gelegen hatte. Die Investitionstätigkeit ging zurück, und sowohl das Wachstum der privaten Haushaltsausgaben als auch die Exporte schwächten sich ab. Die Zentralbank beließ ihren Leitzins während des Quartals unverändert bei 7,5%, senkte jedoch ihren Tagesgeldsatz für Ausleihungen um 75 Basispunkte (0,75%) auf 8,25%. Der Tagesgeldsatz für Einlagen blieb unverändert bei 7,25%. Angesichts der niedrigeren Inflation bei Lebensmitteln ging der Verbraucherpreisindex im Jahresvergleich von einem Sechsmonatshoch von 8,8% im Juli auf 8,0% im August zurück. Der Haushaltsüberschuss der Zentralregierung stieg in den ersten acht Monaten 2016 auf 1,6 Mrd. US-Dollar, nachdem er im selben Zeitraum des Vorjahres noch 215 Mio. US-Dollar betragen hatte. Die internationale Rating-Agentur Fitch beließ das langfristige Emittentenausfallrating des Landes in Lokalwährung unverändert bei BBB-, senkte jedoch ihren Ausblick auf „negativ“.[1] Im September senkte dann auch Moody’s Investors Service sein Rating für die Staatsanleihen des Landes von Baa3 auf Ba1 mit stabilem Ausblick.[2] Die Regierung rief nach dem fehlgeschlagenen Putschversuch Mitte Juli einen dreimonatigen Notstand aus.
Unser Ausblick
Die Stimmung bezüglich der Schwellenländer wird zunehmend positiv, da viele Anleger nach höheren Renditen Ausschau halten und sich die Risikowahrnehmung bezüglich der Anlageklasse verbessert. Gestützt wird die Entwicklung der Schwellenmärkte unter anderem durch eine Erholung von Schwellenmarktwährungen, abklingende Sorgen um eine harte Landung in China, attraktive Bewertungen und robuste fundamentale Wirtschaftsdaten in zahlreichen Ländern.
Im aktuellen Umfeld erscheinen uns vor allem Unternehmen in verbraucherorientierten Sektoren sowie im Informationstechnologiebereich attraktiv – insbesondere, da Technologie in den Schwellenländer ein immer höherer Stellenwert zukommt und die dortigen Firmen dieses Sektors zunehmend konkurrenzfähig werden. Darüber hinaus sind ausgewählte Rohstoffaktien unserer Einschätzung nach weiterhin attraktiv bewertet, insbesondere angesichts der Tatsache, dass sich bei den Rohstoffpreisen eine Bodenbildung abzuzeichnen scheint. So notieren die Ölpreise derzeit beispielsweise deutlich über ihren zuletzt erreichten Tiefstständen.
Zudem hat sich das BIP-Wachstum in vielen Ländern allmählich verbessert, und Länder wie Russland und Brasilien könnten in den nächsten Jahren die stärksten relativen Verbesserungen erzielen. Der Internationale Währungsfonds rechnet damit, dass die Schwellenmärkte 2016 insgesamt um 4,4% und dann 2017 um 4,9% wachsen werden. Im Vergleich dazu wird in den Industrieländern 2016 ein Wachstum von 1,8% erwartet, das Wachstum im Jahr 2017 wird auf 1,9% geschätzt.
Auch wenn es gewisse Sorgen bezüglich möglicher künftiger Zinserhöhungen seitens der Fed gibt, dürften diese unserer Einschätzung nach vom Markt bereits preislich berücksichtigt sein. Unerwartet umfangreiche oder schnelle Zinsanhebungen könnten jedoch die kurzfristige Volatilität verstärken.
Die Kommentare, Meinungen und Analysen von Mark Mobius dienen nur zu Informationszwecken und sind nicht als persönliche Anlageberatung oder Empfehlung für bestimmte Wertpapiere oder Anlagestrategien anzusehen. Da die Märkte und die wirtschaftlichen Bedingungen schnellen Änderungen unterworfen sind, beziehen sich Kommentare, Meinungen und Analysen auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich ohne Ankündigung ändern. Dieses Dokument ist nicht als vollständige Analyse aller wesentlichen Fakten in Bezug auf ein Land, eine Region, einen Markt, eine Anlage oder eine Strategie gedacht.
Wichtige Hinweise
Alle Anlagen beinhalten Risiken, auch den möglichen Verlust der Kapitalsumme. Anlagen in ausländischen Wertpapieren sind mit besonderen Risiken behaftet, darunter Währungsschwankungen sowie ungewisse wirtschaftliche und politische Entwicklungen. Anlagen in Schwellenländern, zu denen als Untergruppe auch die Grenzmärkte gehören, sind mit erhöhten Risiken in Bezug auf dieselben Faktoren verbunden. Hinzu kommen die durch ihre kleinere Größe, ihre geringere Liquidität und die nicht so fest gefügten rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen zur Stützung der Wertpapiermärkte bedingten Gefahren. Da diese Rahmenbedingungen in Grenzländern in der Regel noch geringer ausgeprägt sind und diverse Faktoren vorliegen, wie gesteigertes Potenzial für extreme Preisschwankungen, Illiquidität und Handelsbarrieren und Wechselkurskontrollen, werden die mit Schwellenländern verbundenen Risiken in Grenzländern verstärkt. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder an den allgemeinen Marktbedingungen.
[1] Quelle: Fitch Ratings Agency, 19. August 2016
[2] Quelle: Moody’s Investors Service, 23. September 2016.
[1] Der MSCI Emerging Markets Index umfasst Unternehmen mit hoher und mittlerer Kapitalisierung aus 23 Schwellenländern. Der MSCI World Index umfasst Unternehmen mit hoher und mittlerer Kapitalisierung aus 23 Industrieländern. Indizes werden nicht gemanagt. Es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren. Gebühren, Kosten oder Ausgabeaufschläge sind in den Indizes nicht berücksichtigt. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist weder ein verlässlicher Indikator für die aktuelle oder zukünftige Wertentwicklung, noch stellt sie eine Garantie für die Zukunft dar.