Investmentabenteuer in den Emerging Markets

Asia

Während China seine Wirtschaft wieder öffnet, lassen sich Anzeichnen von Normalität ausmachen

Nachdem China begonnen hat, seine Ausgangsbeschränkungen zu lockern, nimmt die Wirtschaft nun allmählich wieder Fahrt auf. Andrew Ness von Franklin Templeton Emerging Markets Equity betrachtet die jüngsten Entwicklungen in Asien und erörtert, wie sich einige liquiditätsstarke Unternehmen in Nordasien als Überlebende der Krise erweisen könnten.

Viele Anleger glauben, dass wir uns infolge des Coronavirus an der Schwelle zu einer gravierenden globalen Depression befinden könnten. Wir glauben jedoch nicht, dass dieses Szenario eintreten wird. Es hat sich als sehr hilfreich erwiesen, Kollegen vor Ort auf dem chinesischen Festland und in Hongkong zu haben. So erfahren wir aus erster Hand, wie sie im Land bzw. in der Region mit der Rückkehr zu Normalität umgehen – insbesondere diejenigen, für die über weite Strecken des ersten Quartals hinweg eine von der Regierung verhängte Ausgangssperre galt.

Nach Lockerung der Ausgangsbeschränkungen haben wir zuletzt zwar einige Cluster gesehen, in denen das Virus wieder verstärkt zutage getreten ist, alles in allem gibt die Entwicklung in China jedoch Grund zur Hoffnung: Fabriken werden wieder geöffnet, Wanderarbeiter gehen erstmalig seit dem chinesischen Neujahrsfest im Januar wieder ihrer Arbeit nach, und die Industrietätigkeit kehrt auf eine Kapazitätsauslastung von mindestens 90 % zurück. Während andere Schwellenländer ihre Ausgangsbeschränkungen lockern, werden wir genau darauf achten, ob sich Verbraucher so wie in der Zeit vor dem Coronavirus verhalten.

Es ist noch zu früh, um zu beschreiben, wie sich eine weitläufige wirtschaftliche Erholung gestalten wird, wir glauben jedoch, dass sich China und andere handelsempfindliche Nachbarländer angesichts der kurzfristigen Herausforderungen, denen sie aufgrund der unterbrochenen globalen Handelsrouten ausgesetzt sind, stärker auf eine Erholung im Inland verlassen werden müssen.

Liquiditätsstarke Unternehmen in Asien könnten sich als Überlebende erweisen

In der Vergangenheit haben viele Unternehmen in China, Taiwan und Südkorea, die hohe Barmittelbestände vorhielten, negative Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da allgemein davon ausgegangen wurde, dass diese Barreserven ihre langfristige Rentabilität beeinträchtigen würden. Ein gewisses Maß an Liquiditätsreserven kann zwar günstig sein, werden jedoch zu hohe Barbestände angehäuft, anstatt die Mittel zu investieren, kann dies bedeuten, dass sie nicht zur Förderung des Unternehmenswachstums eingesetzt werden.

Angesichts des düsteren Wirtschaftsklimas könnten sich die massiven Liquiditätsreserven, auf denen einige Unternehmen heute sitzen, jedoch als lebensrettende Puffer erweisen. Unternehmen ohne solche Reserven – ganz gleich, ob sie sich in Asien, in den USA oder im Vereinigten Königreich befinden – könnten vergleichsweise stärker in Mitleidenschaft gezogen werden.

Unseres Erachtens hilft uns dies dabei, die Überlebenden dieser Krise zu identifizieren – und die aus Anlegersicht potenziellen Gewinner. Wie Sie der nachstehenden Tabelle entnehmen können, weisen die Bilanzen einer größeren Anzahl von Unternehmen in Asien hohe Barbestände auf als dies in den USA, dem Vereinigten Königreich oder Deutschland der Fall ist.

Bestimmte Regionen Asiens scheinen belastbarer zu sein als andere. Insbesondere in nordasiatischen Ländern wie Südkorea, Taiwan und dem chinesischen Festland verläuft die inländische Erholung offenbar robuster. Diese Länder schienen auch besser auf einen Umgang mit dem Coronavirus vorbereitet zu sein als einige der Industrieländer weltweit.

Mit Blick auf die Zukunft wirft dies größere Fragen über die Merkmale auf, die ein Industrieland charakterisieren: Sollte die Definition nur das durchschnittliche Vermögen oder auch den Grad berücksichtigten, zu dem ein Land darauf vorbereitet ist, seine Bürger in Krisenphasen zu schützen?

Unersättliche Verbrauchernachfrage

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus werden zahlreiche Schwellenländer zwar kurzfristig belasten, die Verbrauchertrends, die wir dort schon seit längerer Zeit beobachten, dürften jedoch relevant bleiben. Bei Waren und Dienstleistungen, die mit den Bereichen Gesundheit und Wellness verbunden sind, war vor der Krise ein starker Wachstumstrend zu beobachten. Wir gehen davon aus, dass dieses Thema im Nachgang der Krise weitgehend intakt bleiben und vielleicht sogar an Dynamik gewinnen wird.

Darüber hinaus besteht in den Schwellenländern, wo die Marktdurchdringung nach wie vor gering ist, eine starke Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen wie Autos, Hochgeschwindigkeits-Breitbanddiensten, Lebensversicherungen und Wohneigentum (und damit auch nach Bankprodukten wie Hypotheken). Wir glauben nicht, dass das Virus diese Wünsche und Bedürfnisse letztlich ändern wird.

Verbraucher aus der Mittelschicht und wohlhabende Konsumenten in Taiwan, China, Indien, Russland und Brasilien beispielsweise dürften dem Vorbild der Verbraucher in den Industrieländern folgen und die Qualität der in Anspruch genommenen Waren und Dienstleistungen weiter erhöhen. Für uns als Anleger stellen diese Bereiche potenzielle Chancen dar, während wir die aktuelle Krisenphase hinter uns lassen.

 

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