Länder rund um den Globus lockern in unterschiedlichem Tempo allmählich die COVID-19-Maßnahmen und blicken einer Erholung des Wirtschaftswachstums entgegen. Das Team von Franklin Templeton Emerging Markets Equity betrachtet drei neue Realitäten in den heutigen Schwellenländern, die manchen Ländern bei der Bewältigung der Krise helfen könnten.
Unser Schwellenländer-Team hat festgestellt, dass es immer noch überholte Irrmeinungen über die Anlageklasse gibt. Nach unserer Auffassung lohnt es sich, einige dieser Mythen zu entzaubern und die neuen Realitäten zu beleuchten. Der erste Beitrag einer dreiteiligen Reihe untersucht, wie die politischen Verbesserungen in Schwellenländern die Resilienz in turbulenten Zeiten erhöhen könnten.
Neue Realität Nr. 1: Politische Verbesserungen dürften zu einer erhöhten Resilienz in turbulenten Zeiten beitragen.
In den vergangenen Jahrzehnten hatten viele Schwellenländer große außenwirtschaftliche Ungleichgewichte, Leistungsbilanzdefizite und Haushaltsdefizite.
Viele Schwellenländer zogen jedoch Lehren aus früheren Krisen, um ihre Volkswirtschaften zu stärken und neu aufzustellen. Heute haben viele Schwellenländer im Vergleich zu den Industrieländern in Bezug auf Staat, Unternehmen und Privathaushalte eine geringere Verschuldung. Die Verhältnis Schulden/Bruttoinlandsprodukt (Staatsverschuldung) liegt in den Schwellenländern bei rund 50 % und beträgt somit nur gut halb so viel wie in den Industrieländern insgesamt.[1] Die folgende Grafik zeigt überdies, dass in den Schwellenländern nicht nur die Verschuldung der Staaten generell niedriger ist, sondern auch der Privathaushalte und, sofern man China ausklammert, auch der Unternehmen.
Nach unserer Überzeugung drehen die Regierungen bei einer niedrigeren Verschuldung der Wirtschaft eher den Geldhahn auf, wenn dies in turbulenten Phasen erforderlich ist, ohne eine Haushaltskrise zu verursachen. Und Unternehmen und Privathaushalte können Konjunkturabschwünge besser verkraften.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten war zu beobachten, dass die Schwellenländer imstande waren, ihre Devisenreserven aufzustocken und überdies von der Finanzierung über USD-Schuldtitel wegzukommen. Dies signalisiert uns, dass die Schwellenländer in Phasen, in denen der US-Dollar gegenüber der lokalen Währung aufwertet, weniger anfällig sein dürften.
Die Schwellenländer erzielten kontinuierliche Fortschritte, und die Beaufsichtigung und Überwachung des Bankensektors ist nun effizienter. In dieser COVID-19-Krise bedeutet das hohe Niveau an Beaufsichtigung, Regulierung und Kapitalausstattung, dass die Banken in den meisten Schwellenländern diese Krise bewältigen dürften. Aus unserer Sicht wären erhebliche wirtschaftliche Probleme erforderlich, um die Bankbilanzen zu belasten.
Identifizierung von Resilienz
Ein Blick in die Bilanzen der Unternehmen kann helfen, die resilienten Unternehmen in dieser Krise zu identifizieren – und die möglichen Gewinner aus Anlegersicht. Die folgende Grafik zeigt, dass Schwellenländer-Unternehmen in einigen Bereichen über mehr Liquidität verfügen und niedriger verschuldet sind als Unternehmen in Deutschland, den USA oder im Vereinigten Königreich.
„Angesichts des düsteren Wirtschaftsklimas könnten sich die massiven Liquiditätsreserven, auf denen einige Unternehmen heute sitzen, als lebensrettende Puffer erweisen. Unternehmen ohne solche Reserven – ganz gleich, ob sie sich in Asien, in den USA oder im Vereinigten Königreich befinden – könnten vergleichsweise stärker in Mitleidenschaft gezogen werden.“ Andrew Ness, Franklin Templeton Emerging Markets Equity, 18. Mai 2020
Das Coronavirus stellt die Resilienz der Schwellenländer auf die Probe, und nach unserer Auffassung dürften die Veränderungen, die sich in diesen Volkswirtschaften in den vergangenen Jahrzehnten vollzogen, ihnen bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie helfen. Nach unserer Einschätzung sind die niedrigere Verschuldung, die höheren Devisenreserven, die verbesserten Bankensysteme und die robusteren Bilanzen ein Fingerzeig darauf, dass die Schwellenländer die Vergangenheit längst hinter sich gelassen haben.
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[1] Franklin Templeton Capital Market Insights Group, Internationaler Währungsfonds, Macrobond, März 2020.