Investmentabenteuer in den Emerging Markets

Asien

Investitions Impuls zur US Wahl 2020: Widerstandsfähigkeit und Anfälligkeit der Schwellenländer

Die Wahlen in den USA hätten vor allem im Bereich der globalen Handelsbeziehungen Auswirkungen auf die Schwellenländer, aber für Anleger sei es wichtig, Länder und Unternehmen innerhalb der Anlageklasse individuell zu betrachten, so Portfoliomanager Andrew Ness. Gemeinsam mit unserem Head of Equities Stephen Dover erörtert er, wie die Schwellenländer die heutigen Herausforderungen meistern – einschließlich der COVID-19-Pandemie –, und weist darauf hin, dass dort einige der innovativsten und widerstandsfähigsten Unternehmen der Welt ansässig sind.

Highlights ihres Gesprächs

  • „Wenn die erwartete Kombination aus einer Biden-Präsidentschaft und einem republikanischen Senat eintritt, dürfte sich meiner Meinung nach die Unsicherheit im Handel etwas legen, und ich denke, wir können auch mit einer stabileren Außenpolitik rechnen … Biden selbst wird sehr stark als ein Globalist des Establishments angesehen, was bedeutet, dass seine Wahl eine mögliche Rückkehr der USA zum Pariser Abkommen, zur Transpazifischen Partnerschaft und möglicherweise sogar zum Iran-Abkommen Obamas signalisieren würde. Es wäre also ein positiver Impuls bei multinationalen Unternehmen und staatlichen Organisationen.“ – Andrew Ness
  • „COVID hat eindeutig dazu geführt, dass globale multinationale Unternehmen ihre Lieferketten überdenken. Ich denke, das begünstigt bis zu einem gewissen Grad eine Reihe dieser ASEAN-Länder, andererseits hat China den Vorteil einer enormen Betriebsgröße, riesiger Landflächen und einer etablierten Infrastruktur. Ich glaube also nicht, dass es zu einer nennenswerten Verlagerung der Produktion kommen wird, aber am Rande könnten diese Länder sicherlich von der anhaltenden Verlagerung weg von Festland-China profitieren.“ – Andrew Ness
  • „Meiner Meinung nach tun sich in [Süd-]korea angesichts der Bewertungen, die wir im Land sehen, sehr spannende Chancen für uns auf. Dies gilt vor allem für einige der dortigen führenden Technologietitel. Ich denke, in den Schwellenländern sind die Möglichkeiten im Bereich E-Commerce nach wie vor attraktiv, und zwar in einer ganzen Reihe von Ländern – Taiwan und China und Russland und Korea und Lateinamerika.“ – Andrew Ness
  • „Es gibt eine innere Widerstandsfähigkeit Russlands, die meiner Meinung nach von den Menschen unterschätzt wird … und ich denke, es gibt viel mehr gemeinsame Interessen zwischen den beiden Ländern als den Menschen bewusst ist.“ – Andrew Ness
  • „Brasilien ist meiner Meinung nach ein Markt, wo sowohl das Land als auch die Menschen eine sehr harte Zeit hinter sich haben. Ich hoffe sehr, dass sie die nötige Widerstandskraft und Stabilität haben, um das durchzustehen. Und wenn sie das tun, dann glaube ich, dass es angesichts des demografischen Profils des Landes und seines Reichtums an Rohstoffen und landwirtschaftlichen Gütern eine enorme Chance gibt. Es steht zu hoffen, dass wir in Brasilien in den kommenden Jahren eine rege Entwicklung erleben werden.“ – Andrew Ness

Transkript

Stephen Dover: Herzlich willkommen, Andrew.

Andrew Ness: Vielen Dank, Stephen.

Stephen Dover: Andrew, wie hat sich diese Wahl in den Vereinigten Staaten allgemein auf die Schwellenländer ausgewirkt, oder wie wird sie sich Ihrer Meinung nach auf die Schwellenländer auswirken?

Andrew Ness: Wir halten uns im Team nicht sehr lange damit auf, politische Ergebnisse vorwegzunehmen. Der Großteil des aktiven Risikos liegt im Wesentlichen auf der Ebene des einzelnen Unternehmens. Ich sehe diese Top-down-Faktoren wie die Politik selten als Risikoquelle. Dennoch müssen wir uns dieser Risiken natürlich bewusst sein. Daher spielt das Thema auch für uns eine sehr große Rolle. Wir haben die US-Wahl mit großem Interesse verfolgt. Ich denke, es gibt drei wichtige Punkte, die für die Schwellenländer positiv sind, wenn wir die erwartete – und noch zu bestätigende – Kombination aus einer Biden-Präsidentschaft und einem republikanischen Senat haben. Zunächst einmal dürfte eine gemäßigtere politische Haltung gegenüber China zu erwarten sein. Meiner Ansicht nach können wir von einer geringeren Unsicherheit im Handel und von einer stabileren Außenpolitik ausgehen. Ich glaube, diese Punkte sind die wichtigsten Markterwartungen, die für die globalen Märkte und insbesondere für die Schwellenländer positiv zu bewerten sind. Was Biden selbst anbelangt, ist anzumerken, dass [er] in weiten Teilen als ein Globalist des Establishments angesehen wird, was bedeutet, dass seine Wahl eine mögliche Rückkehr der USA zum Pariser Abkommen, zur Transpazifischen Partnerschaft und möglicherweise sogar zum Iran-Abkommen Obamas signalisieren würde. Es wäre also ein potenzieller positiver Impuls bei multinationalen Unternehmen und staatlichen Organisationen wie der NATO [Nordatlantikpakt], der EU [Europäische Union], der WHO [Weltgesundheitsorganisation] oder der WTO [Welthandelsorganisation].

Stephen Dover: Wenn die Vereinigten Staaten also diesen transnationalen Organisationen beitreten, ist das im Allgemeinen positiv für die Schwellenländer. Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie Sie über die Schwellenländer denken. Ich weiß, dass die Leute gerne nach Wachstum im Verhältnis zum Wert fragen, und Sie und ich sprachen darüber, dass Sie eher die Beziehung von Widerstandsfähigkeit und Anfälligkeit in den Vordergrund stellen. Können Sie diese Art von Grundphilosophie mit Blick auf die Schwellenländer erklären?

Andrew Ness: Ja. Ich glaube, diese Diskussion scheint allgegenwärtig, weil unsere Branche immer wieder hartnäckig versucht, die Betrachtung des Wachstums vs. Wert zur Sprache zu bringen. Aus unserer Sicht müssen wir aber andere Wege einschlagen. Ich bin vielmehr der Meinung, dass wir anfällige Länder und Unternehmen mit Ländern und Unternehmen vergleichen müssen, die belastbarer sind. Ich glaube auch, dass ein kurzfristiger Ansatz einem langfristigen Ansatz gegenübergestellt werden muss. Wenn man sehr kurzfristig denkt, wäre wohl keiner von uns überrascht, wenn sich die traditionellen Werte besser entwickeln. Ich glaube, das haben wir an der sehr deutlichen Stiländerung der letzten Woche sehr deutlich gesehen. Ich habe gerade einen sehr interessanten Kommentar in der FT [Financial Times] gelesen, der mich schmunzeln ließ. Man sollte diese Situation nicht als „Schwarzen Schwan“ betrachten, denn das ist sie definitiv nicht. Vielmehr würde ich sie als graues Nashorn bezeichnen. Ein graues Nashorn ist mächtig und nicht zu übersehen. Dennoch wird es häufig ignoriert, bis es an Fahrt aufnimmt. Ich halte also eher ein Umfeld für wahrscheinlich, in dem sich diese ungeliebten, wenig gekauften Titel kurz- bis mittelfristig gut behaupten. Längerfristig, und sicherlich auch aus unserer Perspektive, sehen wir jedoch eine anhaltende digitale Krise in einer Reihe von Branchen, wenn wir die Schwellenländer betrachten. Ich glaube, dass dadurch eine Störungsbedrohung entsteht, die anhält, und ich denke, dass viele Geschäftsmodelle und Unternehmen im traditionelleren Marktsegment, sei es das Energie- oder Finanzwesen oder der Einzelhandel, einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Deshalb müssen wir bei unserer Betrachtung die Belastbarkeit und die Anfälligkeit unter die Lupe nehmen. Wir konzentrieren uns auf Unternehmen, die in der Regel widerstandsfähiger gegen wirtschaftliche Störungen sind. Und diese sind normalerweise auch unempfindlich im Hinblick auf den digitalen Wandel, den wir gerade erleben.

Stephen Dover: Nun, ich denke, das ist etwas, das vielen Menschen vielleicht nicht bewusst ist, wie dramatisch sich die Schwellenländer verändert haben. Und damit haben sich auch die Benchmarks in den letzten fünf, zehn Jahren verändert. Sie sind werden nicht mehr so stark von Energie, Materialien und Exporten beherrscht wie früher. Heutzutage ist Technologie das Maß der Dinge. Und dadurch hat sich auch die Sichtweise auf Anlagen in Schwellenländern geändert.

Andrew Ness: Ja. Ich bin Ende 1994 in das Berufsleben eingestiegen. Die Marktbeobachter und Historiker unter Ihnen werden sich daran erinnern, dass dies eine sehr volatile Zeit für die Anlageklasse war. Es handelte sich um eine zutiefst rohstofforientierte und zyklische Anlageklasse. Es gab eine beträchtliche Anzahl von Ländern, die von Rohstoffen dominiert wurden, welche damals in der Regel auch ihre Indizes beherrschten. Und dann haben wir in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten, wie Sie so treffend gesagt haben, einen bemerkenswerten Wandel erlebt. Unsere Länder bieten uns jetzt Zugang zu einigen Spitzentechnologien und Innovationen. Das hat die Industrielandschaft in einer Reihe von Schwellenländern grundlegend umgestaltet. Und wir sind immer noch der Meinung, dass falsch eingeschätzt wird, was die Klasse der Schwellenländer aufgrund dieses Wandels zu bieten hat.

Stephen Dover: Wenn wir bei dem Bild bleiben wollen, sind COVID und die Pandemie also das Breitmaulnashorn in der derzeitigen Situation. Zum Glück haben wir aber einige recht gute Nachrichten über Impfstoffe erhalten, die vielleicht bald verfügbar sein könnten. Für Schwellenländer ist natürlich die Frage entscheidend, wie schnell sie zur Verfügung stehen werden. Präsident Biden könnte unter anderem wieder der Weltgesundheitsorganisation beitreten, was einen gewissen Einfluss auf die Verteilung der Impfstoffe hätte. Können Sie uns ganz allgemein erläutern, wie sich die Pandemie auf die Schwellenländer ausgewirkt hat und wie Sie sich die Einführung der Impfungen vorstellen?

Andrew Ness: Ja, gerne. Um auf meinen bereits erwähnten Karrierebeginn zurückzukommen – die Art von Krisen, mit denen wir in der Vergangenheit zu tun hatten, waren ganz traditionell Zahlungsbilanzkrisen in Schwellenländern mit überbewerteten Währungen, zu hoher Auslandsverschuldung und Problemen mit einer Implosion oder Außenhandelskonten. Ich denke, diese Krise war grundlegend anders. Sie erstreckte sich rund um den Globus und betraf alle Länder gleichzeitig. Und wir haben erlebt, dass verschiedene Länder die Krise gut gemeistert haben. Ich denke, Nordasien hat sich hinsichtlich der Stärke seiner Institutionen und seiner Unternehmen und auch im Hinblick auf das Verhalten der Bürger als sehr effektiv erwiesen, sie scheinen in der Lage gewesen zu sein, die Krise einigermaßen wirksam zu bewältigen. Andere Bereiche der Anlageklasse, in denen weniger fiskalischer Spielraum besteht und die Ergebnisse im Gesundheitswesen deutlich schlechter ausfielen, wurden eindeutig viel stärker in Mitleidenschaft gezogen.

Was die Zukunft betrifft, so waren wir in unseren Erwartungen an die Erholung recht konservativ: Wir gingen davon aus, dass sie erst im vierten Quartal des nächsten Jahres einsetzen würde. Das heißt, dass wir im vierten Quartal 2021 in den meisten unserer Volkswirtschaften eine Rückkehr zu einer normaleren wirtschaftlichen Aktivität erwarten. Im Moment hoffen wir jedoch angesichts der Nachrichten von den Impfstoffentwicklern in den letzten zwei Wochen, dass diese Einschätzung zu konservativ war. Ich persönlich glaube aus zwei Gründen, dass wir bereits viel früher im nächsten Jahr eine verstärkte Wirtschaftstätigkeit erleben werden. Erstens denke ich, dass die Impfstoffe bald erhältlich sein werden, und zweitens sehe ich die Möglichkeit, dass die Pandemie nicht mehr als Pandemie gilt, sondern vielleicht eher als endemische Atemwegserkrankung angesehen wird. Ich lebe im Vereinigten Königreich, wo wir uns in einem teilweisen zweiten Lockdown befinden, aber die Realität sieht so aus, dass unsere Gesundheitssysteme einigermaßen gut zurechtkommen. Und die Infektionszahlen scheinen nicht in dem Ausmaß anzusteigen, wie wir das noch vor vielleicht sechs oder acht Wochen befürchtet hatten. Meiner Einschätzung nach können wir dies wohl auf den Rest unserer schwellenländerbezogenen Anlageklasse übertragen, wo derzeit keine weitere Runde von Lockdowns anzustehen scheint. Daher sind die wirtschaftlichen Folgen einer Zunahme von Infektionen möglicherweise nicht annähernd so schwerwiegend wie in der ersten größeren Lockdown-Phase.

Stephen Dover: Meine Erfahrung mit den Schwellenländern ist, dass die Länder und Unternehmen aufgrund der Tatsache, dass es (wenn Sie so wollen) über einen bestimmten Zeitraum hinweg so viele verschiedene Krisen gegeben hat, sehr gut für den Umgang mit Krisen gerüstet sind. Und Ihr Argument ist meines Erachtens wichtig, dass Sie der Meinung sind, dass es in vielen dieser Schwellenländer früher eine Erholung geben könnte, als viele andere vorhersagen. Lassen Sie uns damit also einen Blick auf den Globus werfen und über die verschiedenen und sehr unterschiedlichen Schwellenländer sprechen. Wir beginnen natürlich mit China und betrachten den Ausblick für China. Lassen Sie uns insbesondere die chinesischen Unternehmen und Sektoren näher untersuchen.

Andrew Ness: Was China anbelangt, glaube ich, dass wir die politischen Folgen der Biden-Wahl, sollte sie bestätigt werden, nicht ignorieren können. Meiner Meinung nach ist China aus politischer Sicht das Land, das von dem Wahlergebnis mit am meisten profitieren dürfte, da eine umfassende Neuausrichtung der US-amerikanischen Politik im Hinblick auf China zu erwarten wäre. Und ich denke, die Märkte würden das von ganzem Herzen begrüßen. Wir würden dann erwarten, dass sich die beiden Seiten vielleicht aktiver als bisher engagieren. Nächstes Jahr könnte eine Phase der Annäherung sein, und möglicherweise werden Ende nächsten Jahres oder Anfang 2022 neue Handelsabkommen geschlossen. Und das wäre sicherlich ein viel positiveres Ergebnis, als wir vielleicht noch vor sechs Monaten für möglich gehalten hatten. Es besteht jedoch ein großes Risiko für chinesische Vermögenswerte auf den dortigen Märkten – und wir haben in den letzten Wochen unglücklicherweise Beweise dafür gesehen –, dass die derzeitige US-Regierung vor der Übernahme der Kontrolle durch die neue Regierung möglicherweise zusätzliche Maßnahmen gegen China ergreifen will.  Meines Erachtens könnten einige davon politisch schwierig zu lösen sein. Und ich denke, das könnte kurzfristige Volatilität und damit verbundene Währungsschwankungen für die Märkte mit sich bringen. China-Beobachtern könnten also leider ein paar unruhige Monate bevorstehen.

Stephen Dover: China hat in den letzten zwei oder drei Wochen gerade seinen 14. Fünfjahresplan vorgestellt; das umfasst den Wirtschaftsplan und die geplanten Maßnahmen. Was dabei ins Auge stach: China versucht wirklich, sich selbst autark zu machen. Das Land versucht mit aller Kraft, sich von der Exportabhängigkeit zu lösen, und setzt mehr auf den Konsum und seine eigene Technologie. Inwiefern ändert sich dadurch Ihrer Einschätzung nach der chinesische Markt, und welche Entwicklung wird China in den nächsten fünf Jahren oder so durchlaufen?

Andrew Ness: Dies ist ein wichtiges Diskussionsthema. Ich denke, dass diese ganze Vorstellung von einer Deglobalisierung und der Rückkehr der Lieferketten ins eigene Land usw. ganz klar durch die politischen Entwicklungen der letzten 12 Monate beflügelt wurde. China wollte irgendwann sein Wirtschaftsmodell von einem von Investitionsausgaben abhängigen Modell auf ein Modell mit dem Schwerpunkt auf dem Binnenkonsum umstellen, und wir befinden uns gerade eindeutig mitten in der Umgestaltungsphase. Und wir gehen davon aus, dass der nächste Fünfjahresplan weitere Belege dafür enthalten wird, wie dies von der Regierung umgesetzt werden soll.

Wir sind der Meinung, dass die Möglichkeit im Bereich des chinesischen Konsums auch heute noch eine der attraktivsten und aufregendsten Investitionsmöglichkeiten für Anleger ist. Ich denke, es gibt zwei Dinge, die wir uns vor Augen führen müssen. Da ist erstens die anhaltende Unterdurchdringung eines aufregenden Spektrums verschiedener Waren und Dienstleistungen, diese traditionelle Durchdringungsgeschichte, die auf den größeren Märkten eine starke Resonanz findet. Der zweite Punkt ist aber, dass chinesische Verbraucher zum großen Teil inzwischen fleißig einkaufen. Es gibt bereits eine sehr große konsumierende Mittelschicht. Und diese Verbraucher unterscheiden sich nicht von uns, Stephen. Sie haben in den letzten Jahren mehr Wohlstand und Einkommen erworben und geben ihr Geld gerne für bessere Dinge, bessere Erlebnisse, bessere Produkte, bessere Dienstleistungen aus. Es gibt also eine Chance durch die Premiumisierung inmitten dieser Konsumentwicklung, aber dann in China.

Stephen Dover: Bestandteil des vorherigen Fünfjahresplans war das, was als „Belt and Road“ bezeichnet wurde. Im Rahmen dieser Initiative versuchte China konkret, eine Menge anderer aufstrebender Märkte zu entwickeln, entweder über die Seewege oder über Straßen und Entwicklung. Wie sehen Sie die Zukunft der Beziehungen Chinas zu anderen Schwellenländern und wie abhängig werden diese Schwellenländer Ihrer Meinung nach in Zukunft von China im Vergleich zu ihren Beziehungen zum Westen sein?

Andrew Ness: Auch das ist eine wichtige Frage. Ich denke, wenn man sich mit „Belt and Road“ befasst, muss man den Kontext der Entwicklung der chinesischen Außenpolitik betrachten. Und wenn man sich den Handelskrieg und die strategische Rivalität zwischen China und den USA ansieht, haben wir das immer als Teil eines politischen Hegemoniekrieges zwischen den beiden Supermächten betrachtet. Und dieser Krieg wird ausgetragen, sei es auf dem südchinesischen Meer, wo es bekanntermaßen anhaltende Spannungen gibt, oder im Nahen Osten oder in Zentralasien über das Problem des „One Belt One Road“. Meiner Einschätzung nach war Chinas Außenpolitik jahrelang von Deng Xiaoping bis Xi [Jingping] stark von Zurückhaltung und einer gewissen Unauffälligkeit auf der internationalen Bühne geprägt. Aber seit der Machtübernahme durch Xi ist China jetzt zu einer anderen Dynamik übergegangen, bei der das Land meiner Meinung nach der Welt sehr gerne zeigen möchte, wie weit es gekommen ist. Dies lässt sich an der Vision 2025 erkennen, der Vision des „Made in China“. Und ich glaube, dass das letztendlich eine neue US-Politik hervorgerufen hat, die nach einer Möglichkeit sucht, Chinas Aufstieg zu bremsen. Der bestehende Handelskonflikt wird also womöglich zu einer eher strategischen Angelegenheit. Ich denke, viele Länder auf der ganzen Welt werden sich überlegen müssen, ob sich die Welt in diese bipolaren Strukturen aus „Eine Welt, zwei Systeme“ aufspalten wird, und welches System dann wünschenswert wäre. Das ist nicht leicht zu beantworten, vor allem für Länder, die gewohnt sind, die goldene Mitte zu vertreten, beispielsweise das Vereinigte Königreich.

Stephen Dover: Ja, das ist interessant. Jetzt könnten wir die ganze Zeit über China sprechen, aber wir dürfen bei den Schwellenländern nicht vergessen, wie unterschiedlich sie sind und wie viele es gibt. Ein Land, von dem wir beispielsweise nicht so viel hören, ist [Süd-]korea. Lassen Sie uns doch einmal kurz über die Aussichten in Korea sprechen.

Andrew Ness: Ich habe dies bereits in meinen früheren Kommentaren angemerkt, als wir uns Nordasien, also China, Taiwan und [Süd-]korea, angesehen und besprochen haben, wie all diese Länder meist ziemlich effektiv mit der Pandemie umgegangen sind. Und ich denke, das ist ein Beleg für die Qualität und die Stärke ihrer Institutionen, der Regierungsführung und der Strukturen des Gesundheitswesens. Ein wichtiger Punkt, den Sie zuvor angesprochen haben, ist die Tatsache, dass diese Länder in der Vergangenheit ähnliche Krisen erlebt und ihre Lehren daraus gezogen haben. Mit Blick auf Korea sind wir überzeugt, dass das Land enorme Möglichkeiten für Anleger bietet und über verschiedene sehr spannende Unternehmen verfügt. Neben diesen Möglichkeiten besteht aber noch eine weitere erstklassige Chance in Korea. Aber auch diese Dinge finden in der Öffentlichkeit wenig Beachtung.

Wenn wir die koreanischen Bilanzen beispielsweise auf staatlicher Ebene betrachten, ist Korea weltweit eines der großen Länder mit dem geringsten Fremdfinanzierungsanteil. Ich glaube, die Staatsverschuldung gegenüber dem BIP [Bruttoinlandsprodukt) beträgt weniger als 45 %. Hier im Vereinigten Königreich werden wir mit all unseren fiskalischen Anreizmaßnahmen wohl 100 % erreichen. Man kann durchaus sagen, dass das Land an der Spitze der Technologiebranche steht. Im Hinblick auf Unternehmen, die von Lockdowns und diesen störenden Trends profitieren, ist Korea mit seinen Unternehmen wohl gut vertreten. Das Land ist ein Nettoimporteur von Öl, und die Ölpreise sind mit dem Zusammenbruch der Wirtschaftstätigkeit eingebrochen, was eindeutig ein Vorteil für die Mehrheit der Schwellenländer ist, die genau wie Korea Nettoimporteure sind. Und zahlreiche Schwellenländer leiden bedauerlicherweise unter dem Zusammenbruch des internationalen Reise- und Tourismusgeschäfts. Ich kann mir nicht vorstellen, dass momentan viele Familien ihren Urlaub in Seoul verbringen, obwohl die Stadt eines meiner Lieblingsreiseziele ist. Und auch bei diesen Faktoren gibt es eine Widerstandsfähigkeit gegenüber diesem Top-Down-Bild.

Ein letzter Punkt – ebenfalls für viele überraschend – ist, dass die Corporate Governance in den Schwellenländern angesichts einiger Bedenken und unangemessener Praktiken lange Zeit sehr stark als Hemmschuh für die Anleger empfunden wurde. Wir stellen jetzt fest, dass in Ländern wie Korea, die in diesem Bereich tatsächlich eine Vorreiterrolle spielen, immer mehr Rückhalt entsteht, und zwar durch die Unterstützung der Regierung, aber auch durch das Engagement der Anleger. Es wurde ein deutlich verbessertes Umfeld für die Corporate Governance und eine wesentlich bessere Abstimmung zwischen börsennotierten Unternehmen und Anlegern geschaffen als jemals zuvor in meiner bisherigen Karriere als Anleger.

Stephen Dover: Es wurde viel über Veränderungen in der Lieferkette gesprochen, da der Westen in seinem Diversifizierungsbestreben nicht mehr so stark von China abhängig sein möchte. Ein Teil davon könnte in die Vereinigten Staaten oder in den Westen zurückgeholt werden, aber es ist auch eine Verlagerung nach Südostasien denkbar. Wie schätzen Sie also Südostasien ein, insbesondere im Hinblick auf die Lieferkette, oder welche Chancen sehen Sie dort?

Andrew Ness: Meiner Meinung nach ist das ein Prozess, der bereits vor COVID eine Zeitlang im Gange war. Ich denke, die meisten multinationalen Unternehmen mit Produktionsstätten waren auf der Suche nach einer Lösung, die neben China noch einen oder zwei weitere Standorte bot. Und das kam eindeutig Ländern wie Thailand zugute, oder Ländern wie Vietnam, die in der Lage waren, einige dieser Produktionsverlagerungen zu übernehmen. COVID hat eindeutig dazu geführt, dass globale multinationale Unternehmen ihre Lieferketten überdenken. Ich glaube, das begünstigt bis zu einem gewissen Grad eine Reihe dieser ASEAN-Länder [Association of Southeast Asian Nations]. Allerdings darf das Größenproblem nicht außer Acht gelassen werden. Vietnam wird in Bezug auf seine Fähigkeit, zusätzliche Produktionsaktivitäten aus China aufzunehmen, letztlich eingeschränkt sein. China hat den Vorteil einer enormen Betriebsgröße, riesiger Landflächen und einer etablierten Infrastruktur. Ich glaube also nicht, dass es zu einer nennenswerten Verlagerung der Produktion kommen wird, aber am Rande könnten diese Länder sicherlich von der anhaltenden Verlagerung weg von Festland-China profitieren.

Stephen Dover: Wenn wir über ein großes und bevölkerungsreiches Land sprechen möchten, kommen wir an Indien nicht vorbei. Wie schätzen Sie die Aussichten für Indien derzeit ein?

Andrew Ness: Indien ist ein faszinierender Markt für Anleger. Er bietet unglaublich viele Chancen. Ich habe bereits die Möglichkeiten im Konsumentenbereich Chinas erwähnt. Indien ist ebenfalls sehr bevölkerungsreich und in vielen Teilen seiner Konsumwirtschaft unterentwickelt. Und genau wie in China können wir hier Chancen nutzen, sowohl aus der Perspektive der Marktdurchdringung als auch aus der Perspektive der Premiumisierung, da wir auch in Indien eine wachsende, große, konsumierende Mittelschicht haben, die bessere Dinge erleben und bessere Produkte kaufen will. Meines Erachtens gibt es also auf jeden Fall lohnende Möglichkeiten für uns. Leider befand sich die Wirtschaft während des Ausbruchs der Pandemie in einem zyklischen Tief, so dass die Pandemie einen Großteil dieser wirtschaftlichen Probleme noch verstärkte. Die Politik Indiens bestand darin, eine ziemlich strenge Lockdown-Politik zu betreiben, eine der strengsten, die wir in den Schwellenländern erlebt haben, und das hat zu einem sehr schwierigen wirtschaftlichen Umfeld geführt. Aber wie in allen anderen Ländern wird COVID auch hier irgendwann überwunden sein und es wird eine Erholung eintreten. Und meiner Meinung nach dürfen wir davon ausgehen, dass die langfristigen Chancen in Indien intakt bleiben.

Stephen Dover: Lassen Sie uns jetzt einen großen Sprung nach Brasilien machen. Der dortige Präsident Bolsonaro war einer der engsten Verbündeten Trumps. Die Präsidentschaft von Biden ist also wahrscheinlich wenig erfreulich für ihn. Was halten Sie von Brasilien?

Andrew Ness: Ich glaube, Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Diese Wahl der Demokraten und der Biden-Regierung könnte nach der Ansicht einiger den Rechtspopulismus delegitimieren und letztlich Bolsonaros Ideologie untergraben, die theoretisch beginnen könnte, den Handelsbeziehungen zwischen Washington und Brasilia zu schaden. Bolsonaro ist innerhalb der amerikanischen Länder zunehmend isoliert, da sich das politische Spektrum in den letzten Jahren sowohl in Nord- als auch in Südamerika nach links verschoben hat. Zudem könnte eine Biden-Regierung nicht unbedingt förderlich für Öl, Gas und Rohstoffe sein, was als potenziell schädlich für Brasilien angesehen würde. Aber hier kommen wir wieder zum Punkt der Widerstandsfähigkeit: Brasilien ist ein Land, dem in den letzten zwei oder drei Jahrzehnten viel zugemutet wurde. Dort herrscht viel Unbeständigkeit, aber sowohl die Menschen als auch die Wirtschaft erweisen sich als äußerst belastbar. Und wir sind nach wie vor der Meinung, dass der Reformprozess, an dem die Regierung festhält, ein Zeichen dafür ist, dass sie verzweifelt darauf bedacht ist, die finanzielle Nachhaltigkeit auf einen ausgeglichenen Kurs zu bringen. Wir agieren in einem Umfeld, in dem die Brasilianer sich einer historisch niedrigen Inflation und historisch niedriger Zinssätze erfreuen, wie wir sie noch nie zuvor in der Wirtschaftsgeschichte erlebt haben. Dort besteht ein enormes Potenzial, wenn die fiskalische Dynamik stabilisiert werden kann und sich die Konjunktur in den nächsten sechs bis zwölf Monaten von COVID erholt. Daher glaube ich, dass die Anleger ihr Augenmerk in den kommenden 12 bis 18 Monaten unbedingt auf Brasilien richten sollten.

Stephen Dover: Schauen wir uns Mexiko an, das sich am entgegengesetzten Ende des politischen Spektrums befindet. Das Geschehen in Amerika ist natürlich sehr wichtig für Mexiko.

Andrew Ness: Was Mexiko betrifft, ist es relativ ruhig gewesen. Ich glaube, alle Augen waren auf Brasilien und andere Teile Lateinamerikas gerichtet. Meines Erachtens befindet sich das Land in einer schwierigen politischen Umbruchphase. AMLO [Andrés Manuel López Obrador] hat sehr klare Prinzipien, wie er das Land führen will, und sein wirtschaftlicher Ansatz ist weniger als, sagen wir, orthodox. Hier muss ich nochmals auf den Beginn meiner beruflichen Laufbahn im Jahr 1994 zurückkommen. Nur drei Monate nach meinem Einstieg erlebte ich die Krise des mexikanischen Peso, die eine erhebliche Abwertung der Währung und eine wirklich schwere wirtschaftliche und soziale Krise darstellte, so dass das Land selbst jetzt, wenn man die Kreditdurchdringung und andere Entwicklungssignale in Mexiko betrachtet, 25 Jahre später immer noch Mühe hat, sich vollständig zu erholen. Ich glaube, dass Mexiko kurzfristig Probleme zu bewältigen hat, zu deren Eindämmung die Trump-Regierung sicherlich nicht förderlich war.  Es steht zu hoffen, dass sich die Beziehungen zwischen den Ländern auf beiden Seiten der Grenze erneuern und verbessern. Meiner Ansicht nach werden sich in Mexiko einige längerfristigen Gelegenheiten auftun. Dies ist also durchaus ein Bereich, den die Anleger wieder in Betracht ziehen können.

Stephen Dover: Kommen wir nun zu Russland, das offensichtlich an mehreren Fronten auf verschiedene Arten intensiv politisch mit den Vereinigten Staaten verbunden ist. Wie schätzen Sie den russischen Markt ein?

Andrew Ness: Wir sehen den russischen Markt positiv. Und auch hier ist unsere Meinung stets von der Qualität der gebotenen Bottum-up-Möglichkeiten geprägt. Aus der Top-Down-Perspektive ist Russland faszinierend. Das Land wurde wieder mit Sanktionen belegt, was natürlich nicht gerade ideal ist. Aber auf eine absurde Art und Weise haben die Sanktionen Russland letztlich in dem Sinne attraktiver für Investitionen gemacht, dass sie dem Land sehr viel mehr Selbstversorgung und Eigenständigkeit ermöglichen. Die Russen mussten ihre inländische Effizienz verbessern und haben eine beträchtliche Summe der Auslandsschulden zurückgezahlt. Sie gehören weltweit zu den Ländern mit der geringsten Verschuldung; die Staatsverschuldung gegenüber dem BIP ist sogar noch geringer als in [Süd-]korea. Die Haushalte sind in der Regel gering verschuldet.

Die russische Wirtschaft ist also extrem belastbar. Dies muss sie allerdings auch sein, wenn man ihre erhöhte Anfälligkeit gegenüber den Ölpreisen betrachtet. Aber selbst wenn wir uns den Ölbereich der Wirtschaft anschauen, haben sie überschüssige Öleinnahmen für schlechtere Zeiten gespart, und sie sind in der Lage, diese Staatsfonds in Zeiten niedrigerer Preise zu nutzen. Die Ölgesellschaften selbst verfügen über äußerst widerstandsfähige Geschäftsmodelle. Einige der Gesellschaften schaffen selbst bei einem Preis von 15 US-Dollar [pro Barrel Öl] noch einen positiven Cashflow. Es gibt also eine innere Widerstandsfähigkeit Russlands, die meiner Meinung nach von den Menschen unterschätzt wird. Eine meiner persönlichen politischen Vorstellungen war, dass die Amerikaner in ihrer typischen Herangehensweise an Russland versuchen würden, gewisse Unbequemlichkeiten und Abscheulichkeiten der letzten Jahre zu vergessen. Ich glaube, es gibt viel mehr gemeinsame Interessen zwischen den beiden Ländern, als die Menschen wissen, und ich hatte nicht den Eindruck, dass Amerika imstande ist, zwei strategische Rivalitäten gleichzeitig mit China und Russland zu führen. Nun, ich denke, Trump hätte sich dieses Ergebnis wahrscheinlich gewünscht, aber leider ist es, wie wir alle wissen, durch die russische Untersuchung im Grunde zerstört worden. Ich bin sehr gespannt, wohin die Biden-Regierung die Beziehungen Washingtons führen wird. Ich glaube nicht, dass Biden die Dinge überstürzen wird. Meiner Einschätzung nach werden wir in den nächsten sechs bis zwölf Monaten ein klareres Bild davon haben, wie sich diese Beziehung entwickeln wird.

Stephen Dover: Vielen Dank, Andrew. Es ist schwierig, all diese Märkte in unserem engen Zeitrahmen abzudecken. Nur ganz kurz: Können Sie sagen, wo Sie derzeit die größten zwei oder drei Chancen in den Schwellenländern sehen?

Andrew Ness: Meiner Meinung nach tun sich in [Süd-]korea angesichts der Bewertungen, die wir im Land sehen, sehr spannende Chancen für uns auf. Dies gilt vor allem für einige der dortigen führenden Technologietitel. Ich denke, in den Schwellenländern sind die Möglichkeiten im Bereich E-Commerce nach wie vor attraktiv, und zwar in einer ganzen Reihe von Ländern – Taiwan und China und Russland und Korea und Lateinamerika. Und dann gibt es da noch Brasilien, meiner Meinung nach ein Markt, wo sowohl das Land als auch die Menschen eine sehr harte Zeit hinter sich haben. Ich hoffe sehr, dass sie die nötige Widerstandskraft und Stabilität haben, um das durchzustehen. Und wenn sie das tun, dann glaube ich, dass es angesichts des demografischen Profils des Landes und seines Reichtums an Rohstoffen und landwirtschaftlichen Gütern eine enorme Chance gibt. Es steht zu hoffen, dass wir in Brasilien in den kommenden Jahren eine rege Entwicklung erleben werden.

Stephen Dover: Großartig. Vielen Dank, Andrew! Das war ein äußerst interessanter Austausch. Es hat mich gefreut, mit Ihnen sprechen zu dürfen.

Andrew Ness: Vielen Dank.

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